Es gibt verschiedene Wasserwerte, die Auskunft darüber geben, welche Eigenschaften Wasser hat und welche Stoffe darin enthalten sind.
Sie werden benötigt, um festzustellen, ob Wasser zum Beispiel zum Trinken, für Aquarien oder Autobatterien geeignet ist oder wie viel Waschmittel in der Waschmaschine verwendet werden muss, um ein gutes Waschergebnis zu erzielen.
Die Wasserversorgungsunternehmen führen regelmäßig chemisch-physikalische Analysen des von ihnen gelieferten Wassers durch und veröffentlichen diese.
In diesem Artikel wird auf den pH-Wert, die Gesamthärte und den Härtebereich sowie die Karbonathärte näher eingegangen.
Der pH-Wert
Der pH-Wert sagt aus, ob Wasser sauer, neutral oder basisch ist. Er wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen.
Ein pH-Wert von 7 ist neutral, unter 7 sauer und über 7 basisch (alkalisch, Lauge).
Gemäß Trinkwasserverordnung (7. Abschnitt, Anlage 3, laufende Nr. 19) muss der pH-Wert von Leitungswasser zwischen 6,5 und 9,5 liegen.
Saures Wasser (pH-Wert < 7) reagiert mit Metallen. Insbesondere bei den heute in Wohnhäusern üblichen Wasserleitungen aus Kupfer kann saures Wasser Kupfer auswaschen.
Die Gesamthärte
Die Gesamthärte gibt an, in welcher Konzentration sich die gelösten Mineralstoffe Calcium und Magnesium (Erdalkalimetalle) im Wasser befinden.
Was sind Erdalkalimetalle?
Erdalkalimetalle sind die chemischen Elemente Beryllium (Be), Magnesium (Mg), Calcium (Ca), Strontium (Sr), Barium (Ba) und Radium (Ra). In Wasser gelöste Atome und Verbindungen dieser Elemente nennt man Erdalkaliionen.
In Süßwasser sind überwiegend Calcium- und Magnesiumionen gelöst.
Die anderen teilweise hochgiftigen Erdalkalimetalle (Beryllium, Strontium, Barium und Radium) sind in Süßwasser kaum nachweisbar und kommen nur in Spuren im Meerwasser vor.
Je höher die Konzentration dieser Mineralstoffe im Wasser, desto härter ist es.
Härtebereiche von Wasser
In Deutschland sind die Wasserversorgungsunternehmen durch das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (§9) verpflichtet, den Verbrauchern mindestens einmal jährlich den Härtebereich des Leitungswassers in den Werten weich, mittel und hart mitzuteilen.
Diese Information wird benötigt, um Waschmittel gemäß den Herstellerangaben richtig dosieren zu können.
Die Karbonathärte
Die Karbonathärte gibt Auskunft darüber, in welcher Konzentration Hydrogencarbonat im Wasser enthalten ist. Hydrogencarbonat wird auch als Bikarbonat bezeichnet und seine chemische Formel lautet HCO3–.
Hydrogencarbonat ist kein Mineralstoff, sondern ein Salz der Kohlensäure. Es hat eine säureneutralisierende Wirkung und wird auch vom menschlichen Körper selbst hergestellt, um den pH-Wert des Blutes zu regulieren.
Beim Erhitzen von Wasser auf über 50° C, also bereits lange vor dem Kochen, zerfällt das darin enthaltene Hydrogencarbonat in Wasser, Kohlendioxyd (das aus dem Wasser entweicht) und Carbonat. Das sorgt für die Bildung von Kesselstein, also den Kalkablagerungen in Kochtöpfen, Wasserkochern, Kaffeemaschinen und Haushaltsgeräten wie Wasch- und Geschirrspülmaschinen.
Weitere Wasserwerte
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